Viele werden sicher die gleichen Erfahrungen wie ich gemacht haben. In den vergangenen Jahren habe ich mir immer wieder mal ein Linux installiert. Meistens waren es SUSE-Distributionen. Jedes Mal war ich erstaunt, wie weit sich die Systeme entwickelt haben, jedoch gab es bei mir immer wieder Schwierigkeiten. Entweder stürzte eine für mich wichtige Software ab, oder bestimmte Hardwarekomponenten wurden nicht unterstützt. Trotz der Faszination für Linux bin ich immer bei Windows geblieben.
Vor ca. drei Jahren habe ich dann endlich mal etwas von Ubuntu gehört und es ausprobiert. Schon vom Prinzip der Live-CD war ich sehr angetan. Die Live-CD ist eine Möglichkeit, das Betriebssystem ohne Installation auszuprobieren. Sämtliche Hardware wurde erkannt, und der damalige Gnome-Desktop war schön schnell. Ich entschloß mich, diese Version genauer zu begutachten und stellte fest, daß es erstmals die Chance bot, Linux als Hauptsystem einzurichten.
Selbstverständlich benötigte ich dennoch die eine oder andere Hilfestellung. Eine sehr gute Anlaufstelle dafür ist
www.ubuntuusers.de. Das dortige Wiki, eine Art Enzyklopädie für Ubuntu, ist einfach großartig, und das Forum mit den Leuten ist sogar noch besser.
Nun gibt es doch sehr viel Software, für die man erst einmal unter Linux ein Äquivalent suchen muß. Auch die Bedienung ist zum Teil sehr unterschiedlich von Windows und erscheint einem im ersten Augenblick als umständlicher. Erst später stellte ich fest, daß das eigentlich nicht der Wahrheit entspricht.
Zusammenfassend gesagt: Ubuntu hat eine Art Spieltrieb in mir geweckt. Es machte Spaß, und ich wollte mehr wissen.
Das Terminal war ja immer ein Mysterium unter Linux, das sehr abschreckend wirkte. Aber hier war nun der Vorteil von Ubuntu. Ich hatte ein funktionierendes System mit grafischer Benutzeroberfläche, Internetzugang und komplett unterstützter Hardware. Und mit dieser Sicherheit konnte ich mich mit den weiteren Facetten eines Linux-Systems auseinandersetzen und vieles ausprobieren. Und ich kann sagen, daß ich mit Hilfe von
ubuntuusers.de zum ersten Mal richtig begriffen habe, welches Potential gerade in den Terminalanwendungen steckt. Ich werde nie zu einem Puristen werden, der nur das Terminal braucht. Viel zu sehr mag ich grafische Benutzeroberflächen, und die sollen, wenn möglich, auch schön gestaltet sein und viel Funktionalität aufweisen. Ich mag es verspielt. Aber als Ergänzung dazu ist das Terminal eine echte Wucht.
In den letzten drei Jahren hatte ich mit Dualboot immer beide Systeme verfügbar: Windows und Linux. Immer öfter startete ich Linux, weil es einfach Spaß machte und auch schneller war. Ich erkundete immer mehr Software und fand Alternativen zu Software unter Windows. Langsam habe ich sogar angefangen, Linux nicht nur zum Spaß einzusetzen, sondern darunter zu arbeiten, da LibreOffice und OpenOffice eine viel einfachere Möglichkeit boten, wissenschaftliche Formeln zu schreiben.
Ich habe mich nun dazu entschlossen, einen Versuch zu wagen: Ich möchte Linux zu meinem Hauptsystem machen. Und da ich das Stück für Stück nebenbei in meiner Freizeit mache, wird der Wechsel auch eine Weile dauern ... und hoffentlich viel Spaß machen!