Freitag, 2. März 2012

Ein Hochzeitsgeschenk mit Konzept

Kürzlich erinnerte mich meine zweitbessere Hälfte daran, daß nahestehende Verwandte bald goldene Hochzeit feiern. 

Es kam, wie es kommen mußte: 
Mir wurde die Frage gestellt, was wir zu diesem Anlaß denn schenken wollen. Diese Gelegenheit nutzte ich natürlich, um Eindruck mit meiner Kreativität zu schinden. Sofort präsentierte ich ihr wohldurchdachte Vorschläge:
  • Bücher
  • DVD
  • Blumenstrauß
Es kam, wie es kommen mußte:
Sämtliche Vorschläge wurden angehört und gnadenlos abgeschmettert. Als Gegenvorschlag ihrerseits wurde ein selbstgemachtes Album über die 50 Ehejahre der Betroffenen unterbreitet - wie einfallslos! 

Aber als guter Ehemann wollte ich sie natürlich mit Rat und Tat unterstützen. Umgehend formte sich in meinem Kopf ein Konzept. Während ich über genau dieses Konzept dozierte, schritt ich im Wohnzimmer auf und ab. In kurzen Worten umriß ich, welche inhaltlichen Kategorien in dem Album Berücksichtigung finden müssen, wieviele Seiten die jeweiligen Abschnitte einnehmen, welche Informationen wir einholen müssen, um sie entsprechend anordnen zu können, und wieviele Seiten das zu besorgende Album in der Summe aufweisen müßte. Erst gegen Ende meiner Wanderung durch den Raum bemerkte ich zu meinem Schrecken, daß das Auditorium in Form meiner zweitbesseren Hälfte es nicht für nötig befunden hat, eine Mitschrift anzufertigen. 

Es kam, wie es kommen mußte: 
Das Album ist fast fertig. Es weist in der aktuellen Fassung nur rudimentär Ähnlichkeit mit meinem ausgefeilten Konzept auf. Die in dem Album enthaltenen Fotos aber, die durfte ich einscannen.

Was täte meine Frau nur ohne mich!?

3 Kommentare:

  1. Eine sehr lustige und jeder Frau bekannte Anekdote. Eine Geschichte wie sie das Leben schreibt. Einfach super!

    LG
    Esther

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  2. oh mein Gott...........es ist ja nicht immer sicher dass die Beschenkten ihren gemeinsamen Status zusammen wirklich noch mal Revue passieren lassen wollen

    ...manchmal bleiben Leute ja nur aus Bequemlichkeit zusammen oder weil es sich so gehört :-)

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    1. In diesem Fall handelt es sich aber nicht um Bequemlichkeit. Ist es nicht schön, daß es das noch gibt? Vielleicht gibt es das sogar öfter, man hört dann aber leider so selten davon.

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