Montag, 29. Oktober 2012

Umstieg auf Linux: Externe HDDs fest einbinden

Bevor ich mich an meine Backup-Lösung mache, muß ich mich wegen chronischem Speichermangels um die Einbindung meiner externen Festplatte kümmern. Diese soll ja schließlich in die Backup-Lösung mit einbezogen werden.  Und wenn ich schon das Experiment Linux eingehe, dann möchte ich auch alles ganz sauber konfigurieren und Provisorien soweit möglich vermeiden. Das heißt, die externe Festplatte soll nicht unbedingt in meinem System als solche erkennbar sein, sondern sich "unsichtbar" in die Dateistruktur einfügen. Externe Speicher werden häufig erst im laufenden Betrieb eingeschaltet, so daß sie über "Hotplug" eingebunden werden. Als Folge dessen ist es dadurch möglich, daß sich die Einhängepunkte namentlich von mal zu mal ändern, was mich sehr stört und für eine automatische Backup-Lösung natürlich problematisch ist.

Mein erster Schritt war deshalb, über das Hotplug-System die externe Festplatte so einzubinden, daß sie einen festen Einhängepunkt erhält. Dazu benötigt man einen eindeutigen Identifizierer der Festplatte, damit man später eine Regel in udev erstellen kann. Hierbei habe ich mich sehr konsequent an die Anleitung bei  ubuntuusers.de gehalten, in der die Erstellung einer udev-Regel gut erklärt ist. Meine Festplatte wird als SCSI-Platte erkannt, obwohl sie über USB angeschlossen ist, so daß ich den Abschnitt

Daten über beliebige Geräte auslesen mit udevadm

beachten mußte.

Unter  /lib/udev/rules.d habe ich eine Textdatei mit dem Namen 70-externe-hdd.rules angelegt.

In der Datei steht dann die Regel:

SUBSYSTEMS=="usb", KERNEL=="sd?1",ATTRS{serial}=="xxxxxxxxxxxx" , SYMLINK+="trekstor1"

Anstelle xxx steht bei mir meine Seriennummer der Festplatte. Sobald ich meine Festplatte einschalte, erhält sie bei mir den Namen /dev/trekstor1. Die fstab habe ich nun so angepaßt, daß die Platte einen Einhängepunkt unter /mnt/trekstor1 erhält. Der Eintrag in der fstab sieht bei mir so aus:

/dev/trekstor1 /mnt/trekstor1 ext4 users,atime,noauto,rw,nodev,exec,nosuid 0 0

Wichtig ist hier, daß die Option

noauto
 
gesetzt wird, damit sie beim Hochfahren nicht automatisch mit eingebunden wird, denn wie schon oben erwähnt, muß sie ja nicht unbedingt eingeschaltet sein. Es könnte somit zu einem unerwünschten Verhalten kommen. Damit die Festplatte beim Einschalten auch eingebunden wird, muß die Regel für udev noch ergänzt werden.

SUBSYSTEMS=="usb",ACTION=="add", KERNEL=="sd?1",ATTRS{serial}=="xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx" , SYMLINK+="trekstor1", RUN+="/usr/local/bin/trekstor1"

Darin bedeutet

ACTION=="add", 


daß bei einem Hotplug-Ereignis dieser Festplatte ein Befehlt bzw. ein Skript ausgeführt werden soll. Mit RUN+="/usr/local/bin/trekstor1" wird das Skript bezeichnet, das ausgeführt wird. Jetzt heißt es also, schnell noch ein kleines Skript zu schreiben, das einen mount-Befehl ausführt.

Unter  /usr/local/bin/ wird einfach mit einem Texteditor eine Datei erstellt. In meinem Fall heißt sie trekstor1 und beinhaltet:

 #!/bin/sh
mount /mnt/trekstor1


Mit chmod habe ich die Datei noch ausführbar gemacht. Meinen Ordner Bilder habe ich auf die Festplatte verschoben und mit einem symbolischen Link verbunden. Nun ist mein Dateisystem so geordnet wie vorher, obwohl ich eine zusätzliche externe Festplatte mit eingebunden habe. Jetzt geht es an die Backup-Lösung.

Freitag, 5. Oktober 2012

Umstieg auf Linux: iTunes oder was?

Rhythmbox
Zugegeben, das lag mir etwas schwer im Magen. Ich hatte noch keine Ahnung, wie ich iTunes ersetzen sollte. Die Funktionalität unter Windows hatte ich doch sehr lieb gewonnen. Auch wenn der iTunes-Store nicht einen Cent an mir verdient hat, aber die ganze Synchronisation mit meiner Musik war schon sehr bequem. Jetzt ging es in erster Linie darum, die Synchronisation zu ermöglichen. Dazu muß ich noch sagen, daß ich einen iPod-Classic besitze.

Auf einer meiner Lieblingsseiten, ubuntuusers.de ,habe ich mal wieder etwas recherchiert, welche Software wohl meine Wünsche erfüllen könnte. Mit meiner Vermutung, daß es maximal nur ein Programm dafür gibt, stand ich ziemlich schnell alleine auf weiter Flur. Ich hatte plötzlich Auswahl an unterschiedlichen Lösungen. Ein Zustand, der mich überforderte! Auf der Liste stand unter anderem auch Rhythmbox, das bereits zur Grundausstattung von Ubuntu gehört. Na wenn das kein Zeichen war. Wenn es mir nicht gefällt, kann ich mich ja durch die anderen Programme noch durcharbeiten. Aber mit etwas muß man ja mal anfangen.
Hauptfenster Rhythmbox
So habe ich meine Musiksammlung von meiner Windows-Partition in mein /home-Verzeichnis verschoben. Es mag albern klingen, aber die ganze Musik zu verschieben fühlte sich irgendwie gut an :)

Nun gut, da war nun meine Musik. Aber was jetzt? Ich startete einfach mal Rythmbox. Da geschah erst einmal noch nicht sehr viel. Im Menü Bearbeiten/Einstellungen habe ich dann den Pfad angegeben, wo sich nun eigentlich meine Musik befindet. Gleich danach fing er an, alles zu scannen und die Musikliste zu erstellen. Das ging ja schon einmal sehr einfach. Aber wie kann ich nun meine Musik mit meinem iPod synchronisieren? Eine gute Methode ist ja immer: ausprobieren. Ich stöpselte meinen iPod an mein Notebook und wartete mal wieder ab. Warten mußte ich nicht lange, denn er wurde sofort erkannt, und ich hatte die Auswahl, die Musik auf meinem mp3-Player mit meiner Musiksammlung abzugleichen. Ein Klick genügte, und schon fing er an. Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich mal gemerkt, daß  gar nicht alle Musik auf meinem iPod war. Falls der mp3-Player nicht sofort erkannt werden sollte, ist ein Blick in das Menü Bearbeiten/Plugins angebracht. Dort muß das Plugin für den iPod aktiviert sein.

Und Wenn man schon dabei ist, kann man auch gleich andere Plugins aktivieren. Z.B. können Liedtexte automatisch heruntergeladen werden. Wer das möchte, darf nicht vergessen, bei den Einstellungen des entsprechenden Plugins die dafür benötigten Suchmaschinen zu aktivieren.

Irgendwie habe ich das Gefühl, als ob ich seit langer Zeit mal wieder die Kontrolle über meine Musik habe, da man nicht auf einen Hersteller angewiesen ist. Auch wenn ich mich wiederhole, es ist ein richtig gutes Gefühl :) Und ich bin verblüfft, wie einfach das alles war.

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Umstieg auf Linux: Eine Alternative zu Dreamweaver und Co

Es war an der Zeit, mich nach einer Alternative für Dreamweaver und Web Expression umzusehen, da ich mich in der Vergangenheit und auch heute noch privat um die eine oder andere Website kümmere. Bisher hatte ich mit Webdesign oder mit dem Schreiben von Websites recht wenig zu tun. Aber weil ich kostenlosen Zugang zu Software wie Dreamweaver und Web Expression hatte, habe ich natürlich diese Werkzeuge eingesetzt, ganz so, als sei ich auf diesem Gebiet professionell. Es war aber eher die Faulheit, die mich dazu bewegt hatte. So ganz zufrieden war ich aber noch nie mit diesen Anwendungen. Kaum habe ich etwas im "Wysiwyg"-Editor verändert, wurde teilweise zusätzlicher HTML-Code erzeugt, den ich gar nicht haben wollte. Immer mehr ertappte ich mich dabei, daß ich direkt den HTML-Code bearbeitet habe, um die Ergebnisse zu erhalten, die ich wollte. Insofern habe ich auf diesem Wege grundlegende Kenntnisse über HTML erhalten.

Dieser Umstand kam mir sehr zugute, da die Auswahl an Wysiwyg-Editoren unter Linux sehr überschaubar ist. Dafür gibt es eine große Auswahl an normalen Editoren. Bei meiner Suche nach einem HTML-Editor bin ich vorerst bei Bluefish hängengeblieben. Erste Versuche waren sehr vielversprechend.

Der Editor ist sehr übersichtlich aufgebaut und bietet viele Funktionen inkl. Code-Vervollständigung. Codeblöcke können der Übersichtlichkeit wegen problemlos zusammengeklappt werden, und die Software arbeitet Projektbezogen, das heißt, man kann mehrere Dateien in einem Projekt bearbeiten und auch gemeinsam hochladen.

In der nächsten Zeit werde ich intensiver mit dem Programm arbeiten, aber vom aktuellen Kenntnisstand ausgehend, könnte ich damit glücklich werden.